"Die Ausstellung "Kummer" ist eine tiefgreifende Betrachtung der universellen menschlichen Erfahrung durch die Linse der Kunst. Die thematische Sammlung von Wibke Brode präsentiert eine eindrucksvolle Reihe von Werken, die das tiefrote Spektrum des Blutes – ein Symbol für Schmerz, Verletzung und biologische Alarmbereitschaft – in den Mittelpunkt rücken. Die Farbe Rot ist ein kraftvolles Symbol, das universelle menschliche Erfahrungen und Emotionen verkörpert.
Die Ausstellung beginnt mit dunkelroten, monochromen Bildern, die seit 2007 entstanden sind und Brodes frühere Schaffensphase repräsentieren. Diese Werke vermitteln eine Intensität und Schwere, die die Betrachter unweigerlich in ihren Bann zieht. Die Farbe Rot, die in diesen Gemälden dominiert, spricht direkt zu unserem Unterbewusstsein, ruft eine tiefe biologische und emotionale Reaktion hervor und zwingt uns, innezuhalten und die tieferen Schichten unserer eigenen Verletzlichkeiten und Ängste zu konfrontieren.
Mit der Zeit macht sich in Brodes Oeuvre eine bemerkenswerte Transformation bemerkbar. Das tiefgehende, schwere Rot weicht allmählich einer helleren, lebendigeren Pinknuance. Dieser Farbübergang symbolisiert eine Reise von der Dunkelheit zum Licht, von der Schwere zum Selbstvertrauen und von Kummer zu Freude. Pink, das in den neueren Werken vorherrscht, steht für eine Art künstlerische und emotionale Katharsis, ein Zeichen des Überwindens und der positiven Veränderung.
Wibke Brodes Ausstellung "Kummer" ist somit nicht nur eine visuelle Darstellung ihrer persönlichen Gefühlswelt, sondern auch eine Einladung an die Betrachter, sich mit ihren eigenen emotionalen Landschaften auseinanderzusetzen. Durch ihre Kunst fordert sie uns auf, über die universellen Themen von Schmerz und Freude, Dunkelheit und Licht, Kummer und Heilung nachzudenken. Indem sie ihren Kummer auf die Leinwand überträgt, eröffnet sie einen Dialog – nicht nur mit ihrem Unterbewusstsein, sondern mit jedem von uns, indem sie daran erinnert, dass wir, trotz aller Unterschiede, in unserer Menschlichkeit vereint sind."
Museum für verwandte Kunst Köln